Wie man uns sieht

EM Hans-Ruedi Weidmann – Meine Liebe zur MLG wurde mir wohl in die Wiege gelegt. Mein Grossvater und mein Vater waren einflussreiche, begeisterte und prägende Maskenbrüder. Meine frühe Beziehung zum MLG-Leben verdanke ich meinen Eltern, die mich an Anlässe und Ausflüge mitnahmen. Bereits als junger Bub durfte ich dem MLG-Samichlaus helfen, zunächst als Chorknabe, später als Schmutzli und Waldbruder. Als dann 1960 Ehrenpräsident Erwin Cuoni den Anstoss gab, junge Maskenbrüder auf „Vaters Schild“ aufzunehmen, war meine Freude gross, und mit Stolz habe ich in dritter Generation diese Einladung angenommen.

Im Verlauf der 59 Jahren meiner Mitgliedschaft habe ich im Kreis der Maskenbrüder eine Zeit der Freundschaft und Verbundenheit erleben dürfen, die mich tief prägte und wofür ich sehr dankbar bin. Wir zusammen aufgenommenen Urbenjamine waren eine verschworene, grossartige Gruppe. Den wöchentlichen Zusammenkünften, zu Beginn am Sonntagabend, später dann jeden Dienstagabend in unserem Urbenjaminen-Stübli, folgten verschiedene, unvergessliche Ausflüge und Reisen im In- und Ausland. Über unsere alljährlichen „Güggeliessen“ am Alpnachersee oder am Bürgenstock könnten Bücher geschrieben werden.

Wir legen als Zeichen unserer speziellen Verbundenheit den verstorbenen Urbenjaminen zum Abschied jeweils einen eigens für uns angefertigten Königsböög ins Grab.

Anlässslich der 50jährigen Mitgliedschaft schenkten wir der MLG das Bild im Treppenhaus von Thyl Eisenmann, das Wohltätigkeit und Narretei symbolisiert. Und 2006 machten wir der Gesellschaft unser stilvolles Stübli zum Geschenk.

Die liberale Gesellschaft, nicht nur der Fasnacht huldigend, ihre lebendige, der Stadt verbundene, kreative und wohltätige Seite, Monatsversammlungen mit hochinteressanten Vorträgen, zum Teil von auswärtigen Gastreferenten, entspricht meinem Lebensbild. Der hohe Stellenwert unserer Frauen gehört ebenfalls dazu. So ist die MLG ein Teil meines Lebens geworden. Mein damaliger Beitritt war Ehrensache, ein logischer und nie bereuter Schritt. Wir dürfen Bruderschaft leben und nicht nur im Büchlein mittragen.

EMbr Hans-Ruedi Weidmann, Jahrgang 1960 „Urbenjamine“
Im November 2018